Kirchliche und weltliche Zeremonie
Katholischer Abschied
Der Ablauf des Trauergottesdienstes ähnelt sich bei allen christlichen Kirchen. Die Ausführenden sind bei der katholischen Kirche Geistliche, eine Begleitung durch Geistliche und Pastoralreferenten und -referentinnen ist auch möglich. Der Glaube, dass nach dem Tode eine Auferstehung in Jesus Christus zu erwarten ist, bildet die Grundlage der feierlichen Zeremonie. Die Kirche bietet eine Krankensalbung am Sterbebett an. Sechs Wochen nach der Beisetzung wird außerdem das so genannte Sechswochenamt abgehalten.
Der Ablauf
Erste Station:
Eröffnung mit Musik
Besprengen von Urne oder Sarg mit Weihwasser
Begrüßung durch den Zelebranten mit Bibelzitat
Kyrie-Gebet mit Gesang: „Herr erbarme dich“, „Christus erbarme dich“, „Herr erbarme dich“
Gebet zum Eingang, der Abschied wird thematisiert
Schriftlesung Lesung aus der Heiligen Schrift durch den Zelebrant. Eine Lesung aus dem Alten Testament wird mit den Worten „Wort des lebendigen Gottes“, eine Lesung aus dem Neuen Testament mit „Lob sei dir, Christus“ beantwortet
Homilie (Trauerpredigt) Die etwa 10- bis 15-minütige Predigt bringt den Gedanken von Leben und Auferstehung mit dem Leben der/des Verstorbenen in Zusammenhang
Stille Die Trauergemeinde bedenkt in kurzer Stille das Gesagte
Lied oder Psalmgebet Die Trauergemeinde singt zusammen ein Lied oder betet einen Psalm
Anrufung Die Trauergemeinde bittet laut um die Erlösung der/des Verstorbenen durch das Wort: „Erlöse sie/ihn“
Gebet Das Gebet enthält eine Preisung Gottes und die Bitte, den Verstorbenen bei sich aufzunehmen. Es enthält außerdem die Bitte um Trost für die Angehörigen
Prozession zum Grab (falls nicht eingeäschert wird, sonst endet der Gottesdienst hier mit Musik)
Zweite Station:
Gebet und Ansprache Der Zelebrant spricht zu den Trauernden, nachdem sie sich vollständig am Grab versammelt haben
Weihrauch als Symbol der aufsteigenden Gebete der Gemeinde
Text zur Grablegung wird vom Zelebranten gelesen
Weihwasser Nochmalige Segnung des Sarges oder der Urne als Zeichen der Verbundenheit mit Gott durch die Taufe
Erdwurf Der Zelebrant führt den ersten Erdwurf als Symbol der Vergänglichkeit des Menschen aus
Kreuzzeichen Der Geistliche zeichnet eine Kreuzgeste über dem Grab als Symbol von Leben und Sterben in Jesus Christus
Glaubensbekenntnis Die Gemeinde spricht das apostolische Glaubensbekenntnis
Fürbitten Die Fürbitten werden auch von Gemeindemitgliedern vorgetragen
Vaterunser Das Vaterunser wird gemeinsam gesprochen
Schlusssegen Die Gemeinde wird jetzt mit dem Segen Gottes entlassen
Jetzt können Beileidsbekundungen gegenüber den Angehörigen ausgesprochen werden.
Evangelischer Abschied
Auch der evangelischen Bestattung liegt der Auferstehungsgedanke zugrunde. Neben dem letzten Abendmahl am Sterbebett wird auch eine Aussegnungsfeier angeboten. Wichtiger als bei der katholischen Bestattung ist die Einbindung der Gemeinde, der Gottesdienst darf mitgestaltet werden. Besonders in reformierten Gemeinden nimmt die Predigt mehr Raum ein. Den Verstorbenen der Kirchengemeinde wird am Folgesonntag im Gottesdienst noch einmal gedacht. Ihre Namen werden vorgelesen, anschließend folgt ein Trostwort. Ein von der Gemeinde im Stehen gesprochenes Gebet beendet den Abschied.
Der Ablauf
Trauerfeier:
Glockengeläut der örtlichen Kirche oder der Friedhofskapelle
Musik zum Eingang
Bibelspruch und Begrüßung Der Pfarrer bzw. die Pfarrerin begrüßt die Anwesenden mit oder nach einem Bibelwort
Einstimmung Anlass und Name der verstorbenen Person werden genannt
- Lied Gemeinsames Lied aus dem Evangelischen Gesangbuch
Biblische Lesung/Text An dieser Stelle kann ein nicht biblischer Text gelesen oder eine kleine Geschichte von einem Mitglied der Trauergemeinde vorgetragen werden. Anschließend wird der Bibeltext gesprochen, der auf die Predigt vorbereitet
Glaubensbekenntnis Der christliche Glaube wird gemeinsam bekannt
- Lied Ein gemeinsames Lied, das frei gewählt werden kann
Predigt Ihr Inhalt bringt das Leben der/des Verstorbenen mit der Auferstehung Jesu Christi in Verbindung
Musik oder Stille Je nach Art der Trauerfeier soll ein Lied oder eine Zeit der Stille den Inhalt der Predigt nachwirken lassen
Persönliches Gedenken Familie und Freunde können an dieser Stelle persönliche Worte sprechen, etwas zum Sarg bringen, an die Urne legen
Fürbitten und Vaterunser Das Vaterunser wird gemeinsam gesprochen
Überleitende Worte zum Auszug/Schlusssegen
Glocken zum Auszug
Sarg-/Urnengeleit Es erfolgt der Gang zum Grab mit Musik
Am Grab:
Absenken des Sarges, der Urne
Bestattungswort Die Pfarrerin bzw. der Pfarrer spricht das Bestattungswort mit dem dreimaligen Erdwurf und den Abschiedssegen zum Grab gewendet, eventuell mit einem Kreuzzeichen
Auferstehungswort Anschließend wird das Auferstehungswort der Gemeinde zugesprochen
Lied Das Lied am Grab ist zumeist ein Osterlied
Vaterunser Gemeinsam wird das Vaterunser gesprochen
Segen Der Gemeinde wird der Segen Gottes zugesprochen
Mitteilungen/Nachrufe Angehörige und Freunde können jetzt einen Nachruf sprechen
Jetzt können Beileidsbekundungen gegenüber den Angehörigen ausgesprochen werden.
Weltlicher Abschied
Wenn der Verstorbene nicht gläubig war, muss keinesfalls auf eine Trauerfeier verzichtet werden. Die Zahl der frei geplanten Trauerfeiern steigt stetig an.
Bei einer konfessionsfreien Trauerfeier können Sie den Ablauf weitgehend selbst bestimmen. Wir helfen Ihnen bei der Planung und Ausarbeitung Ihrer Ideen. Vielleicht möchten Angehörige oder Freunde des Verstorbenen selbst das Wort ergreifen? Die Schilderungen der engsten Angehörigen bilden die Grundlage für den Text eines professionellen Redners, der die Funktion des Pfarrers „ersetzt“. Im Anschluss an die Trauerfeier geleitet die Trauergemeinde den Verstorbenen zu seinem Grab. Dort wird der Sarg abgesenkt. Angehörige und Freunde können jetzt letzte Worte sprechen, anschließend können wie bei einer christlichen Bestattung Beileidsbekundungen ausgesprochen werden.